Lohnt sich ein Zwischenverdienst und, wenn ja, inwiefern bringt er Vorteile? Beim ersten Themenkaffee 2025 am FAU-Standort Luzern diskutierten die Teilnehmenden unter Begleitung der ALV-Coaches Renée Sigrist, Erik Geurts und David Wittwer über Chancen und Herausforderungen dieser Arbeitsform.
Text Cécile Locher
Was sind Themenkaffees, und wozu dienen sie?
RENÉE SIGRIST: Unsere Themenkaffees sind regelmässige Veranstaltungen, bei denen wir Stellensuchende zusammenbringen, um sich zu vernetzen und gemeinsam relevante Themen zu vertiefen. Es ist eine Gelegenheit, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Dieses Mal stand das Thema Zwischenverdienst im Fokus.
Stimmt die Annahme, dass ein Zwischenverdienst während der Stellensuche nur für die Arbeitslosenkasse von Vorteil ist, da sie weniger Geld auszahlen muss?
DAVID WITTWER: Grundsätzlich sind Stellensuchende – wie bei jeder Versicherung – zur Schadensminderung verpflichtet. Ein Zwischenverdienst hat auch für Stellensuchende monetäre Vorteile.
ERIK GEURTS: Dank dem Zwischenverdienst können Stellensuchende ihr Arbeitslosengeld sparen bzw. die Bezugsdauer verlängern. Oft wird übersehen, dass 400 Taggelder innerhalb der zweijährigen Rahmenfrist nur für rund 20 Monate reichen. Ein Zwischenverdienst ermöglicht die finanzielle Unterstützung bis zum Ende der Rahmenfrist. Ein weiterer Punkt ist, dass die Kompensationsgelder so berechnet sind, dass das Portemonnaie am Ende des Monats besser gefüllt ist. Hinzu kommt, dass bei einem Zwischenverdienst von insgesamt 12 Monaten mehrere Zwischenverdienste zusammengezählt werden, sodass eine neue Rahmenfrist beantragt werden kann.