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Michael Marti, Medien FAU-Vorstand und FAU-Kursleiter
«Präzise Prompts sind der Schlüssel zu besseren Ergebnissen.»

Michael Marti, Journalist und Digitalspezialist

Welche KI-Tools werden im Kurs behandelt?
MICHAEL MARTI: Im Kurs lernen die Teilnehmenden professionelles Prompten vor allem anhand von ChatGPT und dem bildgenerierenden Tool DALL·E. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf andere spannende Anwendungen wie Co-Pilot, Midjourney oder Perplexity. Wichtig ist, den Teilnehmenden eine breite Palette an Tools zu zeigen.

Welche Aspekte des Promptens deckt der Kurs ab?
Der Kurs spannt den Bogen von den Grundlagen bis hin zu raffinierten Techniken wie Role Prompting oder In-context Learning. Die Kursteilnehmenden sollen lernen, nicht nur stumpf Befehle einzugeben, sondern zu verstehen, wie man mit der richtigen Struktur und cleverem Einsatz von Variablen und Kontext der KI genau die Antworten entlockt, die man braucht. Wir feilen gemeinsam an den Prompts, bis die Ergebnisse sitzen. Ziel ist es, dass jeder Teilnehmende das Handwerkszeug hat, um die volle Power der KI auszuschöpfen.

Wieso sind Ethik und Verantwortung in diesem Zusammenhang wichtig?
Ethik und Verantwortung sind beim Einsatz von KI entscheidend. KI-Systeme können Verzerrungen oder Fehlinterpretationen erzeugen, die man im Blick haben muss. Verantwortungsbewusstes Prompten sorgt zudem dafür, dass die User rechtliche Fallstricke wie Copyright-Verletzungen oder den Schutz von Persönlichkeitsrechten vermeiden. So bleibt die Nutzung von KI nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich einwandfrei.

«Ein guter Prompt ist wie ein frisch gespitzter Bleistift.»

Michael Marti, Journalist und Digitalspezialist

Ist ein guter Prompt abhängig vom jeweiligen KI-Tool?
MICHAEL MARTI: Das ist oft der Fall. Wenn der User bei ChatGPT einen detaillierten Text mit viel Kontext haben möchte, funktioniert es gut, lange, komplexe Prompts zu nutzen. Bei einem bildgenerierenden Tool wie DALL·E hingegen wäre ein zu langer Prompt eher hinderlich. Hier sind kurze, präzise Beschreibungen gefragt, um klare visuelle Ergebnisse zu erzielen. Beide Tools verlangen also unterschiedliche Ansätze, um das Beste herauszuholen – was beim einen funktioniert, muss nicht zwangsläufig beim anderen klappen.

Was ist Ihr Tipp für einen guten Prompt?
Ein guter Prompt ist wie ein frisch gespitzter Bleistift – präzise, klar und bereit, genau das gewünschte Ergebnis zu liefern. Je genauer der Prompt formuliert wird sowie Kontext und Einschränkungen angegeben werden, desto schärfer wird das Resultat. Ein guter Prompt könnte beispielsweise lauten: «Du bist ein Marketingexperte und schreibst ein Motivationsschreiben für die Firma XY auf die Stelle als Marketing Manager. Dazu lade ich dir meinen Lebenslauf, Arbeitszeugnisse und das Stelleninserat hoch. Erfinde bitte keine Kompetenzen, die ich nicht aufweise!» Mein Tipp: verschiedene Ansätze ausprobieren und die Ergebnisse vergleichen.

Welche Bereiche sollen zukünftig in den Kurs integriert werden?
Wir denken derzeit darüber nach, für bildgenerierende KI-Tools spezielle Kursformate anzubieten. Für den bestehenden Kurs ist mein oberstes Ziel, den Teilnehmenden die aktuellsten Techniken an die Hand zu geben, um immer am Puls der Zeit zu bleiben.

Welche Feedbacks haben Sie bisher von den Teilnehmenden erhalten?
Wir holen nach jedem Kurstag detailliertes Feedback per Online-Formular ein und merken deutlich, dass wir den richtigen Nerv getroffen haben. Im September entschieden wir deshalb, weitere Kurse anzubieten. Besonders gut kommt an, dass wir viel Zeit für praktische Übungen reservieren – und diesen Teil des Kurses werde ich in Zukunft sogar noch weiter ausbauen. Das Gelernte direkt umzusetzen, ist, was die Teilnehmenden sehr schätzen. Darauf will ich künftig noch stärker eingehen.

Michael Marti, Medien FAU-Vorstand und FAU-KursleiterZur Person
Michael Marti ist Journalist und Digitalspezialist. Er lancierte insbesondere für die Tamedia eine Vielzahl von Innovationsprojekten, darunter algorithmisch gesteuerte Empfehlungssysteme oder die Repackaging-Plattform 12-App. Als Autor des Tages-Anzeiger und der SonntagsZeitung publiziert er regelmässig über Technologiethemen. Seit über zehn Jahren ist Marti als Dozent bei FAU tätig, zudem engagiert er sich im Vorstand und ist Beirat für FAU-Studio.

Weitere FAU-Weiterbildungsangebote im Bereich Digitalisierung: 

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